veröffentlicht am 29. Juni 2020 in der Kategorie Ernährung für Kinder

World Allergy Week

Allergien – ein zunehmendes Problem

In diesem Jahr findet die internationale Allergiewoche vom 28. Juni bis zum 4. Juli statt, mit dem Ziel das Thema „Allergien“ mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Allergien entwickelten sich in den zwei letzten Jahrzehnten epidemieartig – etwa 30-40% Prozent der Menschen weltweit ist betroffen. Dabei entwickeln sich viele Allergien schon im Säuglings- und Kleinkindalter.

Sie sind vor allem von Nahrungsmittelallergien betroffen, so ist im frühen Säuglings- und Kleinkindalter die Kuhmilchallergie eine der häufigsten Allergien mit einschneidenden Konsequenzen für die Ernährung betroffener Kinder. Milch ist für sie eine wichtige Nährstoff- und Energiequelle und der Verzicht ohne eine sichere Ersatznahrung kann zu schwerwiegender Mangelernährung mit weitreichenden Folgen für die kindliche Gesundheit führen.

Aus diesem Grund möchten wir heute das Augenmerk auf die Kleinsten richten und ein paar wichtige Aspekte zu diesem Thema aufgreifen.

Allergien im Kindesalter bleiben oft lange unentdeckt

Bei manchen Kindern bleiben Nahrungsmittelallergien unentdeckt und werden mit den typischen Anpassungssymptomen junger Säuglinge verwechselt, wie z.B. ‚Hautprobleme, starke Blähungen oder auch Verdauungsstörungen. Andere Formen einer Nahrungsmittelallergie können hingegen lebensbedrohlich sein und sich zum Beispiel mit anaphylaktischen Reaktionen zeigen.

Oftmals werden diese unspezifischen Symptome auf den ersten Blick nicht einer Allergie zugeordnet. So beträgt die durchschnittliche Zeit bis zur Diagnose einer Kuhmilchallergie im Durchschnitt etwa 4 Monate – ein langer Zeitraum für betroffene Säuglinge mit Belastungen für das Kind und die gesamte Familie, deren Lebensqualität oft erheblich eingeschränkt ist.

Umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie einer Nahrungsmittelallergie.

Die Symptome einer Kuhmilchallergie sind sehr vielfältig und oft unspezifisch

Typische Symptome einer Kuhmilchallergie sind:

An der Haut: Atopisches Ekzem, Juckreiz, Urtikaria

Am Gastrointestinaltrakt: Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, starke Blähungen, starkes Spucken, eosinophile Ösophagitis, Nahrungsmittelinduziertes Enterokolitis Syndrom (FPIES)

An den Atemwegen: bronchiale Obstruktion, Larynxödem, allergische Rhinokonjunktivitis

Verdacht auf eine Kuhmilchallergie

Bei Verdacht auf eine Kuhmilchallergie empfiehlt die Leitlinie zum Vorgehen bei Verdacht auf eine Kuhmilchallergie der medizinischen Fachgesellschaften eine milchfreie Eliminationsdiät über 1-4 Wochen mit anschließender oraler Provokation.

Da auch gestillte Kinder über die Milchallergene aus der mütterlichen Diät eine Kuhmilchallergie entwickeln können, sollte bei ihnen der Verdacht auf eine Kuhmilchallergie durch eine milchfreie Ernährung der Mutter für etwa 2 Wochen geprüft werden.

Bei nicht gestillten Säuglingen werden anstelle der Säuglingsnahrung allergenfreie Spezialnahrungen empfohlen. Eine Nahrung auf Basis von non-allergenen Aminosäuren gewährleistet eine vollständige Allergenfreiheit und ist daher besonders sicher.

Die Darm-Mikrobiota im Fokus der Wissenschaft

Die Allergenvermeidung durch eine sichere Spezialnahrung ist effektiv. Seit kurzem weiß man jedoch, dass Säuglinge mit einer Allergie ein Ungleichgewicht in der Darm-Mikrobiota aufweisen. Immer mehr Daten haben Experten dazu veranlasst, eine starke Korrelation zwischen diesem Ungleichgewicht und der Zunahme von Kaiserschnitten, dem Einsatz von Antibiotika und der Umweltverschmutzung zu finden.

Im Darm leben 70-80% der Immunzellen. Im Säuglingsalter beginnen diese Zellen, den Darm zu besiedeln und legen den Grundstein für das kindliche Immunsystem. Vor diesem Hintergrund bietet das frühe Leben ein wichtiges Zeitfenster, um die Entwicklung des Darm-Mikrobioms und des Immunsystems positiv zu beeinflussen. Die Vermeidung von Allergenen kann zwar eine sofortige Linderung der Allergiesymptome bewirken, verhindert jedoch möglicherweise nicht das Auftreten von Störungen im späteren Leben durch eine Beeinträchtigung des Immunsystems.

In den letzten 40 Jahren hat Nutricia Pionierarbeit in der Ernährungstherapie bei Allergien geleistet und den Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Allergien und einem Ungleichgewicht bei Darmbakterien festgestellt. Inspiriert von Muttermilch haben wir eine Reihe von Ernährungstherapien entwickelt, um Säuglinge mit Nahrungsmittelallergien und Verdauungsproblemen zu unterstützen. Die Entwicklung unserer einzigartigen Kombination aus Prä- und Probiotika zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um das Immunsystem der Säuglinge zu unterstützen.

Weitere Informationen hier.

Wenn Sie mehr über Lebensmittelallergien erfahren möchten, insbesondere im Zusammenhang mit Corona, besuchen Sie bitte die offizielle Website der Weltallergieorganisation.

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