Die Entstehung von Nahrungsmittelallergien kann schon früh beeinflusst werden, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, was zu langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit führen kann.

Zum Zeitpunkt der Konzeption wird das mütterliche Immunsystem herunterreguliert, um eine Abstoßung des sich einnistenden Kindes zu verhindern. Dieser veränderte mütterliche Immunstatus bildet den Ausgangspunkt für die Entwicklung des kindlichen Immunsystems und erklärt, warum das Immunsystem von Neugeborenen noch so anfällig für Infektionen und andere Störungen der Immunentwicklung ist.

Zum Zeitpunkt der Geburt ist das Immunsystem noch unreif und muss erst lernen sich mit Umweltfaktoren, aber auch der Ernährung auseinanderzusetzen. Eine unausgewogene Ernährung während dieser kritischen ersten Monate kann den Immunentwicklungsprozess behindern und dazu führen, dass das Kind schon früh daraufhin geprägt wird, später im Leben anfällig für Störungen des Immunsystems wie Allergien, Autoimmun- oder chronischen Entzündungskrankheiten zu sein[1].

Daher ist es wichtig, die Entwicklung des kindlichen Immunsystems schon früh im Leben zu unterstützen. Ein gut „trainiertes“ Immunsystem hat die Voraussetzung, im späteren Leben gegen Infektionen anzukämpfen und gegen überschießende Reaktionen wie Allergien gewappnet zu sein[1; 2].

Zum Zeitpunkt der Geburt ist das Immunsystem noch unreif und muss noch lernen, sich mit Umweltfaktoren, aber auch der Ernährung, auseinanderzusetzen.

Eine Vielzahl von Studien hat den Effekt ausschließlichen Stillens auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen untersucht. Die Analyse dieser Studien durch die American Academy of Pediatrics (AAP) zeigt, dass ausschließliches Stillen von Allergierisikokindern über mindestens vier Monate nach zwei Jahren zu einer niedrigeren Inzidenz der atopischen Dermatitis führt, im Vergleich zur Ernährung mit Säuglingsnahrung mit intaktem Eiweiß[3]. Die S3-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ)[4] kommen zu der Einschätzung, dass Stillen, neben den vielen anderen positiven Effekten, auch zur Prävention atopischer Erkrankungen dient. Stillende Mütter, deren Säuglinge eine diagnostizierte Nahrungsmittelallergie aufweisen, sollten das verursachende Eiweiß aus ihrer eigenen Ernährung ausschließen, damit das Kind weiterhin alle Vorteile des Stillens genießen kann[5; 6; 7]. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Stillen die orale Toleranz bei Einführung von Beikost fördert[2].

In Studien mit Aptamil-Säuglingsnahrungen mit scGOS/lcFOS (9:1) in einer Konzentration von 0,8g/100ml konnte klinisch nachgewiesen werden, dass die Fütterung dieser Nahrungen in den ersten Lebensmonaten die Inzidenz der atopischen Dermatitis noch nach zwei bzw. fünf Jahren verringert (s. Abb. 1)[8; 9; 10].

Abbildung 1: Niedrigere Inzidenz der atopischen Dermatitis durch patentierte Prebiotika scGOS/lcFOS (9:1)[8].

Quellen

  1. Martin, R., Nauta, A., Ben Amor, K., Knippels, L., Knol, J., Garssen, J. Early life: gut microbiota and immune development in infancy. Benef Microbes 2010;1:367-82
  2. Spergel, J., Paller, A. Atopic dermatitis and the atopic march. J Allergy Clin Immunol2003;112:796-7
  3. Greer, F., Sicherer, S., Burks, A., American Academy of Pediatrics Committee on, N., American Academy of Pediatrics Section on Allergy and, I. Effects of early nutritional interventions on the development of atopic disease in infants and children: the role of maternal dietary restriction, breastfeeding, timing of introduction of complementary foods, and hydrolyzed formulas. Pediatrics 2008;121:183-91
  4. Muche-Borowski, C., Kopp, M., Reese, I., Sitter, H., Werfel, T. S3-Leitlinie Allergieprävention – Update 2009. Allergo J 2009;332–41
  5. Koletzko, S., Niggemann, B., Arato, A., Dias, J., Heuschkel, R., Husby, S., Mearin, M., Papadopoulou, A., Ruemmele, F., Staiano, A., Schäppi, M., Vandenplas, Y. Diagnostic approach and management of cow’s-milk protein allergy in infants and children: ESPGHAN GI Committee practical guidelines. J Pediatr Gastroenterol Nutr 2012;55:221-9
  6. Vandenplas, Y., Koletzko, S., Isolauri, E., Hill, D., Oranje, A., Brueton, M., Staiano, A., Dupont, C. Guidelines for the diagnosis and management of cow’s milk protein allergy in infants.Arch Dis Child 2007;92:902-8
  7. Ivarsson, A., Hernell, O., Stenlund, H., Persson, L. Breast-feeding protects against celiac disease. Am J Clin Nutr 2002;75:914-21
  8. Arslanoglu, S., Moro Guido, E., Boehm, G. Early supplementation of prebiotic oligosaccharides protects formula-fed infants against infections during the first 6 months of life. J Nutr 2007;137:2420–4
  9. Arslanoglu, S., Moro, G., Schmitt, J., Tandoi, L., Rizzardi, S., Boehm, G. Early dietary intervention with a mixture of prebiotic oligosaccharides reduces the incidence of allergic manifestations and infections during the first two years of life. J Nutr 2008;138:1091–5
  10. Arslanoglu, S., Moro, G., Boehm, G., Wienz, F., Stahl, B., Bertino, E. Early neutral prebiotic oligosaccharide supplementation reduces the incidence of some allergic manifestations in the first 5 years of life. J Biol Regul Homeost Agents 2012;26:49-59
  11. van Hoffen, E., Ruiter, B., Faber, J., M’Rabet, L., Knol, E., Stahl, B., Arslanoglu, S., Moro, G., Boehm, G., Garssen, J. A specific mixture of short-chain galacto-oligosaccharides and long-chain fructo-oligosaccharides induces a beneficial immunoglobulin profile in infants at high risk for allergy. Allergy 2009;64:484-7