Vegetarisch, vegan, laktosefrei – stets erobern neue Ernährungstrends die Teller. Doch hat eine Ernährung frei von tierischen Lebensmitteln in der Schwangerschaft Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind? Bekommen Kleinkinder, die vegetarisch ernährt werden, alle nötigen Nährstoffe für ihre Entwicklung?
Die American Dietetic Association erklärt, dass bei einer entsprechend geplanten vegetarischen Ernährung eine normale Schwangerschaft gewährleistet ist.[1] Entsprechend geplant heißt: Werdende Mütter sollten besonders auf Eiweiß, essentielle Omega-3-Fettsäuren, Jod, Eisen, Kalzium, Vitamin D und Vitamin B12 achten, um sich und ihr Baby ausreichend mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen.[2] Mit der richtigen Kombination aus pflanzlichen Produkten sind so Erhalt und Entwicklung der Gesundheit von Mutter und Kind sichergestellt. Die Forschung bestätigt zudem, dass ein vegetarischer Lebensstil der Schwangeren keinerlei Auswirkungen auf das Geburtsgewicht des Neugeborenen hat.[2]
Auch im Kleinkindalter ist eine ausgewogene vegetarische Ernährung möglich und liefert genügend Energie und Nährstoffe.[3] Jedoch sollten Eltern das Wachstum ihrer Kinder regelmäßig überwachen und sicherstellen, dass sie genügend Kalorien und Protein zu sich nehmen. Kleine Kinder können unter Umständen auch einen etwas höheren Fettbedarf als Erwachsene haben.[4] Sojaprodukte, Avocados oder beispielsweise Nussbutter (in Maßen) können diesen decken.[4]
Damit sich Kinder mit vegetarischer Ernährung optimal entwickeln, sind folgende Nährstoffe besonders wichtig: ausreichende Mengen an Protein, Jod, essentielle Fettsäuren, Eisen, Zink und Kalzium.[3] Typische Eisen- und Kalziumquellen sind Bohnen und grünes (Blatt-)Gemüse, wie zum Beispiel Brokkoli oder Mangold.[4] Um die Verfügbarkeit des Eisens zu verbessern, sollten beispielsweise Vitamin C-reiche Säfte (wie z.B. Orangensaft) zu den Mahlzeiten getrunken werden.
Darüber hinaus sind Vitamin B12 und Vitamin D essentiell für eine gesunde Blut- und Nervenfunktion.[3 ; 4] In vielen handelsüblichen Getreidesorten ist Vitamin B12 zugesetzt, Vitamin D stellt der Körper mit Hilfe des Sonnenlichts her.[4] Bei Bedarf sollte auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen – insbesondere bezogen auf Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und Jod.
Werden alle diese einzelnen Nährstoffkomponenten ausreichend berücksichtigt, ermöglicht eine geplante vegetarische Ernährung in allen Stadien des Wachstums eine gesunde Ernährung – von der Geburt bis ins Erwachsenenalter.[3]
Quellen
- American Dietetic Association, Dietitians of Canada Position of the American Dietetic Association and Dietitians of Canada: Vegetarian diets. Can J Diet Pract Res. 2003;64:62–81.
- Brzezińska M, Kucharska A, Sińska B. Vegetarian diets in the nutrition of pregnant and breastfeeding women. Pol Merkur Lekarski. 2016;40(238):264-8.
- Amit M. Vegetarian diets in children and adolescents. Paediatrics & Child Health. 2010;15(5):303–308.
- Physicians Committee for Responsible Medicine “Vegetarian Diets for Children: Right from the Start” unter: https://www.pcrm.org/health/diets/vegdiets/vegetarian-diets-for-children-right-from-the-start (abgerufen am 02.08.2018).