Der Ernährungsstatus bei Krebs hat allgemein einen hohen Stellenwert. Studiendaten zufolge wird die Ernährungssituation von Ärzten, Patienten und deren Angehörigen jedoch nicht immer adäquat eingeschätzt.
Für das strukturierte Screening stehen validierte Instrumente zur Verfügung, die von der Europäischen Gesellschaft für Klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) empfohlen werden. Die folgenden Screening-Tools arbeiten mit simplen Fragen, z. B. zum Body-Mass-Index (BMI) und zum Gewichtsverlust, aus denen ein Score für den Ernährungsstatus berechnet werden kann.
Score für eine Mangelernährung
Je nach Höhe weist der Score auf eine Mangelernährung bzw. das Risiko dafür hin:
- Das Malnutrition Universal Screening Tool (MUST) ist ein besonders schnell durchführbarer Test, der speziell für ambulante Patienten entwickelt und validiert wurde.
- Der Nutrition Risk Score (NRS-2002) wurde für stationäre Patienten entwickelt und validiert.
MUST Screening
Das MUST Screening können Sie auch mithilfe unseres Tools schnell und unkompliziert online durchführen.
Leitliniengerechte Versorgung: Screening und Assessment
Unabhängig vom verwendeten Instrument empfiehlt die S3-Leitlinie Klinische Ernährung in der Onkologie, die Ernährungssituation frühzeitig zu analysieren. Demnach sollten Sie beim Erstkontakt und danach mindestens alle vier bis acht Wochen ein Screening des Ernährungszustands durchführen. Für Patienten, die dabei auffallen, empfiehlt die Leitlinie ein weitergehendes Assessment. Es geht dann darum, Art und Umfang der Nahrungsaufnahme, ernährungsrelevante Symptome, Körper- und Muskelmasse, Leistungsfähigkeit und Hinweise auf eine systemische Inflammation zu erfassen.